Am 25. November 2024, dem „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“, hatten das „Netzwerk Oberberg no-gegen Gewalt“ und die „Regional AG Oberberg“, ein Zusammenschluss aller Gleichstellungsbeauftragten der oberbergischen Kommunen, des Oberbergischen Kreises und des Aggerverbandes, in das EKZ Gummersbach eingeladen.
Der Aktionstag bot den interessierten Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit, sich auch über konkrete Hilfsangebote im Oberbergischen zum Thema Gewalt an Frauen und Kindern zu informieren. Hierzu gehörten Angebote und Aktionen an Infoständen, Selbstbehauptungsschnupperkurse, ein beeindruckendes informatives Bühnenprogramm sowie ein Mahnmal des Caritas Verband Oberberg und der koordinierenden Frühen Hilfen der Jugendämter im OBK.
Beschreibung des Mahnmals
Aufgestellt waren 155 Paar Frauenschuhe, stellvertretend für die Femizide in Deutschland im Jahr 2023, ergänzt wurden diese durch 100 Paar Kinderschuhe. In 2023 wurden im Oberbergischen Kreis 100 Kinder während der partnerschaftlichen Gewalt der Eltern verletzt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 230 Fälle häuslicher Gewalt an die hiesigen Jugendämter gemeldet. Weil Kinder direkt betroffen waren.
„Das Schweigen brechen“, wenn es um die Gewalt an Frauen geht, dies wurde am diesjährigen Aktionstag in Oberberg zur Realität. Durch den unfassbar großen Mut der Gummersbacherin, Katharina Falkenberg, die über ihre grausame Gewalterfahrung öffentlich sprach. Sie wurde im Februar dieses Jahres von ihrem Exfreund körperlich attackiert und mit 96-prozentiger Schwefelsäure übergossen. Hierbei erlitt sie schwerste Verätzungen zweiten und dritten Grades an Kopf, Händen und Armen. Zuvor wurde sie bereits vom Täter massiv bedroht. Dieser wurde im September am Landgericht Köln zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Frau Falkenberg appellierte an Frauen, denen Gewalt angedroht wird oder die bereits Gewalt erfahren, sich Hilfe zu holen und die Täter anzuzeigen. Die Polizei könne mit noch mehr Aufklärung zu Hilfen bei Gewalterfahrung einen wichtigen Beitrag leisten.
Um ein verlässliches und bedarfsgerechtes Hilfesystem bei häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt für Frauen weiterhin sicherzustellen und auszubauen, fordern aktuell verschiedene Frauenverbände und Organisationen sowie die Gleichstellungsbeauftragten im OBK das Gewalthilfegesetz umgehend zu verabschieden.
Waldbröl zeigt Flagge gegen Gewalt
Am Rathaus der Marktstadt Waldbröl wurde vom 25. November bis zum 05. Dezember 2024 die Fahne- „frei leben ohne Gewalt“ von TERRE DES FEMMES e.V. gehisst. Mit dieser Aktion wurde wieder auf die Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht.
Hilfsangebote in Waldbröl bei Gewalt
Beratungsstelle „Haus für Alle“Albert-Schweitzer-Weg 1, 51545 Waldbröl
Telefon: 02291 4068
E-Mail: beratungsstelle-hausfueralle@ekirche.de
Internet: www.ekagger.de/de/diakonie/familienberatungsstelle-haus-fuer-alle
Frauenberatungsstelle „FrauenSache“ Caritasverband für den Oberbergischen Kreis e.V.
Gerdesstraße 5, 51545 Waldbröl
Telefon: 02261 600919
E-Mail: frauensache@caritas-oberber.de
Internet: www.caritas-oberberg.de/hilfen-angebote/frauen/frauensache
Gleichstellungsstelle der Marktstadt Waldbröl, Gleichstellungsbeauftragte Carmen Muñoz-Berz,
Nümbrechter Str. 19, 51545 Waldbröl
Telefon: 02291 85215
E-Mail: carmen.munoz-berz@waldbroel.de