Abschluss des Projektes „Neue Haltestellenmasten und -schilder“

Abschluss des Projektes „Neue Haltestellenmasten und -schilder“

Dienstag, 21.06.2022

Zum Abschluss des Projektes „Neue Haltestellenmasten und -schilder“, im Zuge dessen an allen Haltestellen im Oberbergischen Kreis Masten und Schilder ausgetauscht wurden, zogen heute Vertreter der OVAG, des Kreises, der Stadt Waldbröl, des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland und der Firma Ries Fahrgastinformation Resümee und gaben einen Ausblick auf die weitere Zukunft des Nahverkehrs im Oberbergischen.

Hinter dem OVAG-Mitarbeiter und Projektleiter für das Schilder-Projekt Armin Wagener liegen eineinhalb Jahre intensive Arbeit. Nun kann er mit Stolz darauf zurückblicken, jede einzelne der mehr als 900 Haltestellen im Oberbergischen Kreis bereist zu haben, um dort jeweils den exakten Standort für die mehr als 1.800 neuen Masten festzulegen. Alleine diese Ortsbesuche gemeinsam mit den Verantwortlichen der ausführenden Baufirma „Verkehrstechnik NRW“, des jeweils zuständigen Straßenbaulastträgers und der Kommunen führten zu zahlreichen positiven Nebeneffekten. So wurden im Zuge des Projekts auch veraltete oder irreführende Haltestellenbezeichnungen geändert oder die Position der Haltestelle so verlegt, dass die Sichtbarkeit der Haltestelle selber und auf dort wartende Fahrgäste verbessert wurde.

Aber auch am Schreibtisch und PC hatte Armin Wagener, der sonst eigentlich am liebsten mit dem Bus unterwegs ist, viel zu tun. In akribischer Kleinstarbeit hat er umfangreiche Beschriftungslisten erstellt und vor Druckfreigabe nochmals Korrektur gelesen. Auf den neuen Haltestellenschildern findet sich nicht nur der Haltestellenname, sondern erstmals auch der Linienweg der jeweils dort abfahrenden Buslinien. Auch die Sorgen des ein oder anderen Anwohners, der nicht mit dem ungewohnten Blick aus dem Küchenfenster auf ein neues Schild einverstanden war, hat Herr Wagener häufig noch lösen können.

Die Geschäftsführerin der OVAG, Corinna Güllner, findet, dass sich der Aufwand gelohnt hat. „Die neuen Schilder erhöhen deutlich die Sichtbarkeit des ÖPNV in der Region. Während sich viele der alten Schilder in einem Zustand befanden, der eher den Eindruck hinterließ, dass schon lange kein Bus mehr vorbeigekommen ist, fallen die neuen Schilder direkt positiv ins Auge.“ Das Haltestellen-Verkehrszeichen ist reflektierend. Dies hilft nicht nur Autofahrerinnen und Autofahrern, die Haltestelle im Dunkeln früher zu erkennen und beim Vorbeifahren auf dort wartende Personen besser zu achten, sondern auch Busfahrerinnen und Busfahrern wird die Anfahrt der nächsten Haltestelle erleichtert. Gerade auch durch die neuen Linienschilder wird der Informationsgehalt deutlich erhöht und Ortsfremden oder Menschen, die den Bus selten nutzen, der Zugang zum ÖPNV erleichtert. Einhergehend mit den Masten und Schildern wurden auch die Fahrplanaushangkästen erneuert. Hier wurde bewusst ein größeres Format gewählt, so dass die Aushänge nun für seheingeschränkte Personen besser lesbar sind.

Das System ist so aufgebaut, dass es bei künftigen Änderungen leicht angepasst werden kann. Thomas Ries, Inhaber und Geschäftsführer der Firma Ries Fahrgastinformation, die alle Schilder konzipiert und produziert hat, erläutert: „Unsere Haltestellenschilder sind modular aufgebaut. Wenn es Änderungen in der Linienführung gibt, kann das Linienschild leicht ausgetauscht werden. Die OVAG hat sich dafür entschieden, standardmäßig vier Linienschilder einzuplanen, auch wenn heute an der Haltestelle weniger Linien verkehren, so dass auch im Falle der Einführung einer neuen Linie Platz für ein weiteres Linienschild besteht.“

Auch die Bürgermeisterin von Waldbröl, Larissa Weber, freut sich über die neuen Schilder in ihrer Stadt und betont, dass die Kommunen ihrerseits ihren Beitrag zur Verbesserung des Zugangs zum ÖPNV leisten. So hat die Stadt Waldbröl in den vergangenen Jahren bereits 16 Haltestellen barrierefrei ausgebaut. Dazu zählt die Haltestelle in Waldbröl-Boxberg. „Wir sind als Stadt Waldbröl sehr daran interessiert, den Nahverkehr in der Region attraktiver zu machen. Dazu zählt der teilweise abgeschlossene und teilweise noch in Planung befindliche barrierefreie Ausbau zahlreicher Haltestellen. Auch die Verknüpfung zu anderen klimafreundlichen Verkehrsträgern soll verbessert werden. Darum möchten wir in den nächsten Jahren in Waldbröl fünf Mobilstationen aufbauen.“

Möglich sind solche Infrastrukturmaßnahmen nur durch die Förderungen des Landes NRW, die durch den Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) betreut werden. Die Kosten für das Schilderprojekt der OVAG werden zu 90 % aus dem „Sonderprogramm kommunale Verkehrsinfrastruktur ÖPNV“ getragen, das seitens des Landes NRW während der Corona-Pandemie aufgelegt wurde. Der NVR-Geschäftsführer, Dr. Norbert Reinkober, findet es wichtig, dass bei solchen Maßnahmen nicht nur der Ballungsraum im Fokus steht, sondern auch der Nahverkehr im ländlichen Raum profitiert. „Gerade im Oberbergischen Kreis ist heute das Auto das dominierende Verkehrsmittel. Wenn wir es mit der Verkehrswende ernst meinen, müssen wir aber auch im ländlichen Raum für einen attraktiveren Nahverkehr sorgen. Allein durch ein neues Schild wird noch kein heutiger Autofahrer in den Bus umsteigen. Dennoch ist es ein wichtiger Baustein, um die Sichtbarkeit des ÖPNV zu erhöhen und das Erscheinungsbild deutlich aufzuwerten.“

Frank Herhaus, Dezernent für Planung, Regionalentwicklung und Umwelt des Oberbergischen Kreises, schließt sich dieser Einschätzung an. „Zu einem attraktiven Nahverkehr gehört natürlich nicht nur, aber eben auch das Erscheinungsbild der Haltestellen. Der Oberbergische Kreis als verantwortlicher Aufgabenträger arbeitet parallel zu Maßnahmen wie dem Schilderprojekt der OVAG an der Weiterentwicklung und Verbesserung des Mobilitätsangebotes im Kreisgebiet.“ Dazu zählen das On-Demand-Angebot „monti“, das letztes Jahr im Herbst in Wiehl gestartet ist, oder die Neustrukturierung der Verkehre im „Korridor West“ mit Schwerpunkt in Lindlar und den angrenzenden Kommunen Engelskirchen und Wipperfürth, die im Dezember 2022 umgesetzt wird. Ergänzend findet Frank Herhaus das Design der neuen Schilder gut gelungen. „Mit der Wahl der Farbe blau für den Mast und als Hintergrundfarbe des Haltestellennamens zeigt sich die enge Verbindung zum Oberbergischen Kreis, dessen Logo ebenso in blau gehalten ist. Die Schilder fügen sich gut ein und haben sich durch die einheitliche Gestaltung sowie den flächendeckenden Aufbau im gesamten Kreisgebiet bereits zu einem Erkennungsmerkmal des ÖPNV im Oberbergischen Kreis entwickelt.“

Auch Volker Kranenberg, Aufsichtsratsvorsitzender der OVAG, freut sich über den erfolgreichen Abschluss des Projektes. „Vor der OVAG liegen in den nächsten Jahren noch viele weitere Herausforderungen. Dazu zählt unter anderem die Umstellung des Fuhrparks auf eine neue Antriebstechnologie. Mit dem Schilderprojekt zeigt die OVAG, dass sie trotz einer nur sehr kleinen Mannschaft in der Lage ist, auch große Projekte mit einem eng bemessenen Zeitraum zu stemmen.“

Corinna Güllner betont abschließend, dass die Umsetzung solch eines Projektes nur mit vielen helfenden Händen möglich ist und bedankt sich ausdrücklich bei allen, die im Hintergrund tätig waren. Neben den eigenen Mitarbeitern – allen voran dem Projektleiter Armin Wagener – waren dies vor allem die Bautrupps der Firma Verkehrstechnik NRW, die für den Aufbau der Masten die Löcher gebuddelt und Fundamente gesetzt, später die neuen Schilder installierten und die alten Schilder abgebaut haben und die Mitarbeiter in der Produktion der Firma Ries Fahrgastinformation. Umfangreiche Unterstützung fand die OVAG auch bei den Ansprechpartnern von Kommunen, Straßenverkehrsamt des Kreises, Straßen NRW und Kreispolizei.

Über die OVAG

Die OVAG Oberbergische Verkehrsgesellschaft ist das kommunale Busunternehmen des Oberbergischen Kreises. Eigentümer sind neben dem Kreis elf Städte und Gemeinden aus der Region. Gemeinsam mit den Tochterunternehmen Verkehrsgesellschaft Bergisches Land (VBL) und „Der Radevormwalder“ Omnibus betreibt die OVAG mit insgesamt rund 185 eigenen und angemieteten Bussen über 50 Buslinien im Oberbergischen Kreis. Zur Unternehmensgruppe zählen über 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 16 Mio. Fahrgäste nutzen jährlich die Linien der OVAG. Weiterhin erbringt die OVAG für viele Kommunen im Kreis Schülerspezialverkehre. Die OVAG ist Partner im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS).

Kontaktdaten für Rückfragen

OVAG Oberbergische Verkehrsgesellschaft mbH
Kölner Str. 237, 51645 Gummersbach
Tel. 02261 / 9260-11
info@ovaginfo.de
www.ovaginfo.de

Kategorien: Stadtentwicklung