Ausstellungseröffnung von Maria Deppe

Ausstellungseröffnung von Maria Deppe

Dienstag, 27.07.2021

Eröffnung: 16. August 2021, 18 Uhr (Ausstellungsdauer: bis 22.10.2021)

Maria Deppes Arbeiten haben sich selbst zum Gegenstand. Ein lasierendes Malverfahren, das noch partiell die unteren Malschichten erkennen lässt, spiegelt ein komplexes Interesse an der räumlichen Tiefe von Farbe. In einer bewussten Reduktion auf die Farben Rot und Weiß tritt die technische Vielseitigkeit des Werkes zutage, das sich der Grundthematik der Entwicklung von Raum und Form stellt. Das Erforschen von Farbwerten, die räumliche Tiefe, welche durch ein nuancenreiches Aneinandersetzen und Übereinanderlegen der Malschichten entsteht, erfährt dabei im Kontrast zu graphischen Komponenten und skripturalen Formbildungen eine gekonnte Betonung. Ungezählte transluzide Farbaufträge oder ein bewusst hervorgehobenes Abplatzen-lassen oberer Farbschichten legen fragmentarisch die darunter liegenden Schichten dem Betrachterblick frei und geben der Malerei eine wirkungsmächtige Dreidimensionalität.

Der Fokus auf die Materialität von Farbe macht eine weitere Besonderheit des Werks von Maria Deppe aus. Mal mit dem Pinsel aufgetragene, mal gespachtelte Flächen matt glänzenden Temperas sind kontrastreich grobkörnigen Kreide- und Buntstiften gegenübergestellt und thematisieren so auf einfühlsame Weise Oberflächenbeschaffenheit und Materialcharakter der Werkelemente. Die Arbeit „Hommage“ (2005), in der motivgewebter Damast verarbeitet wurde, setzt eindrucksvoll das Gespür für Farbwerte, Stofflichkeit und Struktur ins Bild.

Mit wechselndem Lichteinfall erfahren unterschiedliche Bildausschnitte eine Betonung und erlauben es dem Betrachter immer wieder aufs Neue, das Bildwerk zu erforschen. Stimmung und emotionale Befindlichkeit spielen dabei keine unwesentliche Rolle. Es wird ein archäologisches Sehen gefordert, an dessen Ende eine fast meditative Betrachtung steht. So setzt sich der künstlerische Schaffensprozess in der individuellen Betrachterwahrnehmung fort und stellt Maria Deppes Bildwerke in eine überzeitliche Aktualität.

Maria Deppe (*1973 in Köln) erhielt ihre künstlerische Ausbildung in Malerei und Kunsttherapie an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Bonn. Von 1999-2000 studierte sie in der Klasse Neuer Tanz bei „Bewegungs-Art“ in Freiburg.

Zahlreiche Gruppen- und Einzelausstellungen in Köln und Umgebung, sowie in Freiburg, Potsdam, Essen folgten. In der Galerie Kunstraum 21, Bonn ist sie seit 2007 vertreten. Seit 2015 ist sie zurück in ihrer alten Heimat, dem Oberbergischen, und lebt und arbeitet in Nümbrecht.