„Eine Narkose ist heute aufgrund moderner Medikamente und Überwachungstechniken für Patienten extrem sicher, dennoch kann es in seltenen Fällen zu Nebenwirkungen kommen“, sagt Dr. Jörg Niehüser-Saran, Chefarzt der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin am Kreiskrankenhaus Waldbröl. Um Komplikationen durch die Narkose zu vermeiden, nutzt die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie das apperative intraoperative Hypnosetiefenmonitoring. Vereinfacht gesagt: Die Schlaftiefe wird überwacht.
Um Wachheitszustände zu vermeiden oder das so genannte postoperative Delir, welches mit verschlechterter Genesung auch mit langandauernder Vergesslichkeit einhergehen kann, kommt das Verfahren zum Einsatz. Die Vergesslichkeit trifft insbesondere ältere und schwer vorerkrankte Patienten, die sich größeren operativen Eingriffen unterziehen. „Durch das apperative intraoperative Hypnosetiefenmonitoring kann das ohnehin extrem geringe Risiko während einer Operation den Eingriff oder das Umfeld zu registrieren noch weiter reduziert werden – laut einer Studie um ca. 80 Prozent“, erklärt Dr. Niehüser-Saran. Die europäische Gesellschaft für Anästhesiologie (ESA) empfehle den Einsatz des apperativen Hypnosetiefenmonitorings, um die Rate des postoperativen Deliriums besonders bei älteren Patienten zu senken. Fast schon nebenbei ergibt sich mithilfe dieser Technik noch ein weiterer Vorteil für die Patienten, die Erholung nach der Narkose verkürzt sich regelhaft.