Merkurgebäude fast schon Geschichte

v.l.: Thorsten Rau (Rückbaustatiker), Hartmut Douwes (Fa. Freimuth), Thomas Sachs (Fa. Mull und Partner), Bürgermeister Peter Koester, Christoph Peikert und Christian Kappenstein (Gebäudemanagement der Marktstadt Waldbröl) vor den Ruinen des MerkurkomplexesGestaltungsbeispiel der Freifläche

Merkurgebäude fast schon Geschichte

Montag, 15.06.2020

In zwei Wochen ist das Merkurhaus Geschichte. Bis dahin werden auch noch die restlichen vier Etagen auf dem rund 10.000 m² großen Areal des ursprünglich aus 2 siebengeschossigen Türmen bestehende „städtebauliche Fanal“ dem Erdboden gleichgemacht sein.
Bürgermeister Peter Koester konnte sich erneut vom Bau- oder besser Abrissfortschritt entlang der Kaiserstraße überzeugen. „Das Merkurhaus ist schon bald Geschichte, man kann bereits erahnen, wie es werden soll, wenn alles abgeräumt ist. Der Blick von der Nümbrechter Straße zur Friedensstraße ist bereits möglich, ebenso ist die Sichtachse von der Hochstraße über die Kaiserstraße in die tiefer gelegene Ebene erkennbar“, so Bürgermeister Peter Koester.
Für Waldbröl ist dies der lang ersehnte Befreiungsschlag, arbeitete man doch lange daran, diesen Makel aus dem Stadtzentrum zu beseitigen. Nun ist es fast geschafft. Der Langarmbagger mit seinen Betonscheren wird wohl Ende der 25. Kalenderwoche die Baustelle verlassen.
„Wir erleben in Waldbröl tatsächlich einen historischen Moment, der für unsere Stadt zukunftsweisend ist und ich freue mich, bei der Umsetzung neben meinen eigenen Mitarbeitern des Bauamtes solch erfahrene Personen und Fachfirmen an der Seite zu wissen“, so Bürgermeister Koester am 09.06.2020 bei einem Pressetermin.
Waren es im Mai noch die großen kahlen Betongerippe, die nach Entfernen der belasteten Stoffe in den Himmel ragten, so sind es derzeit die großen Bauschuttmieten, die nach Material getrennt, auf dem Gelände liegen. Diese rd. 15.000 m³ dienen z.T. als weiteres Verfüllmaterial für die 2 Tiefgaragenetagen bzw. müssen nach Abschluss der Brecherarbeiten noch abgefahren werden. Teile des Bauschutts sind, so die Bauleitung, nicht für eine Weiterverwendung geeignet und müssen deponiert werden, was ein ganz normales Verfahren darstellt. Die Beprobungen, also die Feststellung, ob sich Schadstoffe im Abrissmaterial befinden, finden regelmäßig statt, sodass die Abbruchmaterialien entsprechend sortiert werden können. Erst wenn man den riesigen Berg des Metallschrotts ansieht, macht man sich eine Vorstellung davon, wie viel Beton hier verarbeitet wurde für einen 72.000 m³ großen umbauten Raum.
Neben dem Abriss laufen parallel auch die Planungen für den Wiederaufbau. So soll nach Komplettabriss, hierzu zählt dann abschließend auch die sog. Musikschule an der Bahnhofstraße, im Bereich der Bahnhofstraße Wohnbebauung entstehen, entlang der Kaiserstraße Einzelhandel, Dienstleitungen und möglicherweise ein Hotel sowie Gastronomie. Ebenfalls wird es einen Zugang von der Kaiserstraße zum großen Freigelände in der Mitte des Areals geben, dessen Kernstück der noch zu renaturierende Brölbach sein wird.
Bis dahin allerdings hält der Abriss des Objektes noch jede Menge Arbeit bereit, so Thomas Sachs, Fachbauleiter der Firma Mull und Partner. Sind die überirdischen Gebäude bald Geschichte, warten mit dem Abriss bzw. dem Verfüllen der zwei Tiefgeschosse und der Beseitigung der Bodenplatte noch umfangreiche Aufgaben auf die Abrissfirma. Zur Stabilisierung der parallel verlaufenden Kaiserstraße muss anschließend noch eine ca. sechs Meter hohe und am Fuß drei Meter breite Stützmauer errichtet werden.
Die Abrissarbeiten werden von der Bevölkerung überaus positiv aufgenommen. „Auch zeigt diese viel Geduld und Verständnis für die Lärm- und Staubbelastung. Täglich kann man Menschen beobachten, die sich ein Bild vom Fortschritt der Maßnahme machen. Leider konnten wir wegen Corona keine Baustellen-Partys ausrichten, wie ursprünglich vorgesehen“, so der Bürgermeister.
Noch einmal darauf hinweisen möchten wir auf die als nächstes anstehende Kinder- Jugendbeteiligung zur Umgestaltung des Areals. Wer sich also daran beteiligen möchte, kann sich unter dem Link zu padlet, https://padlet.com/AGLKrefeld/5503alpojn3h4l9t, an der Gestaltung des Wasserspielbereiches als auch des Parcours-/ Calisthenics-Bereiches im neuen Merkurareal im Herzen der Stadt aktiv mit Kommentaren, Bewertungen oder mit ergänzenden eigenen Ideen beteiligen.
Ein Anmelden oder Registrieren auf der Plattform ist nicht zwingend erforderlich, es erleichtert aber die Zuordnung der Kommentare. Wer sich nicht registrieren möchte, möge bitte seinen Namen, die Schule und den Jahrgang unter den Kommentar vermerken.
Der weitere Zeitplan sieht wie folgt aus:

  • Bearbeitungsende: Bis zum 21.06.2020
  • Video-Konferenz zum Parcours/ Calisthenics-Bereich: 24.06.2020 ab 15.00 Uhr (weiterführende Schulen)
  • Video-Konferenz zum Wasserspielbereich: 25.06.2020 ab 15.00 Uhr (Grundschulen)

Zu den Videokonferenzen, in denen die Ergebnisse besprochen werden, sollten je Schule ca. 4-5 Schüler zuzüglich Vertreter des Jugendbeirates teilnehmen.
Wer Interesse an der Teilnahme der Video-Konferenz hat, möchte sich bitte per E-Mail bei Hartmut Schröder, Fachbereich Bauen der Marktstadt Waldbröl anmelden. Er ist per Mail zu erreichen unter hartmut.schroeder@waldbroel.de Herr Schröder wird eine persönliche Einladung mit den Zugangsdaten versenden.
Weitere Ansprechpartnerin ist neben Herrn Schröder auch Frau Baakes-Zauner vom Atelier für Garten- und Landschaftsarchitektur, Alte Krefelder Straße 71, 47829 Krefeld unter der Telefonnummer: 02151/78 91 64 bzw. Mobil: 0163/ 78 91 64 0 oder Mail: info@agl-krefeld.de
Parallel zu allen Aktivitäten auf dem Merkurareal wird an dem Umbau der Kaiserstraße zur Einbahnstraße weitergearbeitet. Ende Juni wird voraussichtlich der Mischwasserkanal aus der Gerichtsstraße angeschlossen sein, so dass dann die angekündigte halbseitige Freigabe der Kaiserstraße für den Verkehr erfolgt.
Für interessierte Bürger bietet die Stadt Waldbröl ab Donnerstag dem 18.06.2020 regelmäßig um 17.00 Uhr eine Baustellenführung an. Da die Gruppengröße infolge der Corona-Abstands- und Lockerungsregeln auf 10 Personen derzeit noch beschränkt ist, wird um telefonische Anmeldung bei Herrn Schröder unter der Tel.-Nr.: 02291/85-192 gebeten. Treffpunkt: Baubüro, Kaiserstraße 50 (ehem. Deutsche Bank).
Apropos Um- und Ausbau der Kaiserstraße: Durch diese umfangreiche Um- und Ausbaumaßnahme der Kaiserstraße hat es der örtliche Einzelhandel sehr schwer, seine Kundschaft in die Läden zu bekommen. Wenn auch die fußläufigen Verbindungen sehr gut sind, so ist die Erreichbarkeit mit dem PKW doch schwierig. Hinzu kommt, dass die zentrumsnahen Parkplätze sehr stark belegt werden durch die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe. Die Marktstadt Waldbröl bittet im Namen der Geschäftsinhaber darum, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter doch bitte ihre Fahrzeuge außerhalb der unmittelbaren Zentrumsnähe abstellen mögen, damit die dann vorhandenen freien Plätze für die Kundinnen und Kunden zur Verfügung stehen. Allen Beteiligten ist klar, dass sich das nicht kontrollieren lässt, es wäre aber eine Hilfestellung an unseren örtlichen Einzelhandel. Vielen Dank!