Sternwarte Schnörringen

In den Schriftquellen wird Schnörringen zuerst im 15. Jahrhundert genannt. Das Alter des Dorfes dürfte indessen deutlich höher sein: In der Schnörringer Flur „Auf‘m Ferkelshahn“ wurde ein Rennfeuerplatz entdeckt, der nach der C14- Datierung (Radiokarbonmethode) aus den Jahren zwischen 1040 und 1220 stammt, ein frühes Relikt der Eisengewinnung im Raum Waldbröl.

Die urkundliche Ersterwähnung von Schnörringen im Jahre 1467 verdanken wir einem Grenzumgang, der aus dem Territorialkonflikt zwischen dem Herzogtum Berg und der saynischen Herrschaft Homburg resultierte. Einen der Zankäpfel bildete der südliche Teil des heutigen Waldbröler Stadtgebietes, die jenseits der Nutscheidhöhen gelegenen „14 Höfe“. Dem Waldbröler Pfarrsprengel zugeordnet, hatten sie zunächst unangefochten im saynischen Machtbereich gelegen. Die bergischen Herzöge versuchten dann, die Grenzen des von ihnen beherrschten Rosbacher Hofbezirkes bis zum Nutscheidhöhenweg vorzuschieben. Mit dem Siegburger Vergleich von 1604, der den Übergang des Kirchspiels Waldbröl an Berg besiegelte, wurde der Streit um die 14 Höfe beigelegt. Ursprünglich ein Einzelhof, entwickelte sich Schnörringen durch Güterteilung zu einem zweigliedrigen Weiler, der 1571 zehn Häuser zählte. Der jahrhundertelangen Besitzzersplitterung setzte erst die Flurbereinigung ein Ende. Die 1962 eingeleitete Maßnahme zielte darauf ab, eine Vergrößerung der Vollerwerbshöfe durch Zukauf zu ermöglichen und damit langfristig bäuerliche Existenzen zu sichern.

 

Neben der Neuordnung des Grundbesitzes bescherte das Umlegungsverfahren der Katastergemeinde Schnörringen bis 1977 die Anlage von rund 20 km neuer Straßen und Wege. Eine unvermutete Besonderheit in dem rund 150 Einwohner zählenden Dorf ist das „Schnörringen Telescope Science Institute“ (STScI), ein Zentrum für astronomische Forschung. Es verfügt über eines der zehn größten Teleskope Deutschlands, das vom Wendelstein in den Bayerischen Alpen nach Waldbröl gelangte. Eine Schüler- und Ausbildungssternwarte befindet sich im Aufbau.