Kriegerdenkmal
Die Initiative, auf dem Alsberg ein Ehrenmal für die Gefallenen der „Einigungskriege“ von 1866 und 1870/71 zu errichten, ging ursprünglich vom Vaterländischen Frauenverein des Kreises Waldbröl aus. Nachdem der 1869 in Waldbröl gegründete Krieger- und Landwehrverein sich das Anliegen zu eigen gemacht hatte, konnte das Denkmal am 18. Juni 1884 eingeweiht werden. Schwertumgürtet erhebt sich eine Germaniafigur auf dem Obelisken; das Postament trägt die Inschrift: „Zum Gedenken unserer gef. Helden 1866, 1870–71“.1920 beschloss der Waldbröler Kriegerverein, das Denkmal zwecks Ehrung der im Weltkrieg 1914–1918 gefallenen Soldaten aus der Gemeinde zu erweitern.
Man wandte sich an einen Architekten aus Barmen: Prof. Peter Klotzbach (1875–1947), ein namhafter Vertreter des Heimatschutzstils, hatte bereits vor 1914 den Kreis Waldbröl in Baufragen beraten. Er entwarf eine sogenannte Kolonnade: einen halbkreisförmigen Rundbau aus gemauerten Steinsäulen mit verbindenden Querbalken. Die feierliche Einweihung fand am 15. Oktober 1922 statt. Im „Dritten Reich“ wurden die Kriegerverbände, die durchweg dem konservativ-deutschnationalen Lager angehörten, zunächst im NS-Reichskriegerbund „gleichgeschaltet“, 1943 dann aufgelöst. 1954 kam es zur Gründung der Kyffhäuserkameradschaft Waldbröl, einer Nachfolgeorganisation des Kriegervereins.
Sie gelangte 1957 erneut in den Besitz des Kriegerdenkmals. Weil dessen Gestaltung nicht mehr zeitgemäß erschien, wurde für die Toten des Zweiten Weltkriegs eine neue Ehrenanlage auf dem städtischen Bergfriedhof auf der Kirchenhecke geschaffen. Dort überragt ein steinernes Kreuz die Ruhestätten der Gefallenen. Das Kriegerdenkmal auf dem Alsberg wurde 1977/78 gründlich renoviert und ist in die Denkmalliste der Stadt Waldbröl eingetragen.