Eigentlich sollten Gäste kurz vor Weihnachten die Möglichkeit haben, im neu gestalteten Schwimmbad an der Vennstraße ein paar Bahnen zu ziehen. Doch auch hier hat Corona die Finger im Spiel. Lieferschwierigkeiten und nicht zuletzt die landesweite Verordnung zur Schließung aller Schwimm- und Freizeitbäder machen dieser Planung einen Strich durch die Rechnung. „Für uns steht über allem ein riesengroßes Fragezeichen.“, stellt Torsten Rothstein, Vertreter eines Gesellschafters der Betreibergesellschaft Schwimmen in Waldbröl gGmbH enttäuscht fest. „Eine Eröffnung ist erst möglich, wenn wir es gesundheitlich und wirtschaftlich verantworten können.“, erklärt Rothstein weiter. Zuletzt durften Schwimmbäder nur unter hohen Auflagen ihre Pforten öffnen. „Ein Schwimmbad in so turbulenten und unsicheren Zeiten zu eröffnen, ist Wahnsinn.“, meint auch Svenja Fischer, Projektleiterin des BALNEO. Sicherheitsreserven gebe es nicht in dem benötigten Ausmaß, somit ist die Gesellschaft auf die Einnahmen aller Bereiche angewiesen, so Fischer. Es werde ein Bistro geben, in dem in enger Kooperation mit regionalen Partnern täglich frische Speisen zubereitet und angeboten werden. Außerdem soll ein breites Kursprogramm zukünftig Jung und Alt ins kühle Nass locken. Als absolutes Highlight soll es regelmäßig ganz besondere Events geben. „Hierzu verraten wir aber noch nichts weiter,“, wehrt die Projektleiterin lachend ab, „es soll ja auch noch Überraschungen geben!“.
Das große Fragezeichen steht nun weiterhin auch hinter dem Eröffnungstermin. Auch Christoph Peikert, der das Projekt federführend von Anfang an begleitet hat, ist natürlich enttäuscht. „Nun haben wir so ein schönes Bad, das erst einmal trocken bleiben muss.“, bemerkt er. Letztlich hängt alles von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab. Bereits vor der Wahl hat die Betreibergesellschaft die Gespräche mit den Bürgermeisterkandidaten gesucht, um sie von Beginn an in das Geschehen einzubinden. Die neu gewählte Bürgermeisterin Larissa Weber steht neben den alltäglichen Problemen nun auch vor einer weiteren Herausforderung. „Für die Renovierung und Umgestaltung des neuen Schwimmbads ist natürlich viel Geld in die Hand genommen worden.“, berichtet sie mit Blick auf die Zahlen. Auch sie habe allein aus persönlichem Interesse als Waldbrölerin und Mutter die ganze Entwicklung von Beginn an mitverfolgt. „Die Situation ist für alle einfach deprimierend.“, erklärt Frau Weber. „Herr Peikert kann das Projekt nicht abschließen, die zukünftige Betreibergesellschaft das Bad nicht übernehmen und die WaldbrölerInnen immer noch nicht schwimmen gehen.“, fasst sie die Situation zusammen.
Erdmute Hübsche, Vorsitzende des Fördervereins „Schwimmen in Waldbröl“, zeigt sich hoffnungsvoll. „Wir hoffen, dass wir im Frühjahr nun endlich starten können.“, meint sie und berichtet, dass schon viele Eltern und Kinder auf den Startschuss für neue Schwimmkurse warten. Sicher sei das jedoch leider nicht. Bis kurz vor der Eröffnung bleiben die Becken nun erst einmal leer.
„Auf jeden Fall werden wir die Zeit nutzen, um zur Eröffnung dann voll durchzustarten und mit einem tollen Kursprogramm, spannenden Events und einem gemütlichen Bistro alle Besucher zu begeistern!“, verspricht Svenja Fischer zum Abschluss.
Wir dürfen gespannt sein, wann die Badewelt Waldbröl dann nun endlich den Betrieb aufnehmen kann und Groß und Klein nach Jahren des Wartens ihre Badesachen wieder einweihen können.